18.09.2025
Wetter
Thailand rüstet sich für Flutgefahr - Behörden warnen
Chiang Rai bis Bangkok: Welche Regionen jetzt besonders gefährdet sind
Die thailändischen Wasser- und Wetterbehörden haben eine breite Warnung für die Zeit vom 18. bis 24. September herausgegeben. Erwartet werden heftige bis sehr heftige Regenfälle, die in zahlreichen Regionen des Landes zu Sturzfluten, Hangrutschungen, Hochwasser in Städten sowie Überlaufen von Flüssen und Stauseen führen können.
Gefährdete Regionen
Nach einer gemeinsamen Risikoeinschätzung der Office of the National Water Resources (ONWR) mit weiteren Fachbehörden gelten vor allem der Norden, Nordosten, Osten sowie Teile des Südens als Hochrisikogebiete.Besonders im Fokus stehen folgende Provinzen und Distrikte:
- Nordthailand
Chiang Rai, Chiang Mai, Nan, Tak - Nordosten
Loei, Udon Thani, Sakon Nakhon, Nakhon Ratchasima, Buri Ram, Surin, Si Sa Ket, Ubon Ratchathani - Osten
Chachoengsao, Rayong, Chanthaburi, Trat
Hier drohen vor allem plötzliche Überschwemmungen in Bergregionen, Überflutungen entlang von Flussläufen sowie innerstädtische Wassermassen, die durch unzureichende Entwässerungssysteme noch verschärft werden.
Zusätzliche Brisanz erhält die Lage durch die Tatsache, dass mehrere Reservoire bereits über 80 Prozent ihrer Kapazität erreicht haben. Besonders die Großdämme Bhumibol (Tak) und Sirikit (Uttaradit) müssen mit äußerster Vorsicht betrieben werden, um Abflüsse so zu steuern, dass Unterliegergebiete nicht unkontrolliert geflutet werden.
Flüsse mit Überflutungsgefahr
Eine ganze Reihe von Flüssen steht auf der Beobachtungsliste der ONWR, darunter:- der Sai in Chiang Rai,
- die Flüsse Yom und Kwai Noi in Phitsanulok,
- der Nam Yang in Roi Et,
- der Chi in Yasothon und Chaiyaphum,
- der Mun in Ubon Ratchathani,
- sowie der Prachin Buri in der gleichnamigen Provinz.
Zusätzlich droht der Mekong, durch anhaltende Niederschläge in Laos angeschwollen, in mehreren nordöstlichen Provinzen – von Chiang Rai bis Ubon Ratchathani – über die Ufer zu treten.
Auch die zentrale Lebensader Thailands, das Chao-Phraya-Becken, wird engmaschig überwacht. Durch erhöhte Abgabe am Chao-Phraya-Damm wird ein Anstieg der Wasserstände in Kanälen und Nebenflüssen der Provinzen Ang Thong, Ayutthaya, Sing Buri und Chai Nat erwartet. In der Folge müssen auch die tiefer gelegenen Provinzen Pathum Thani, Nonthaburi, Bangkok und Samut Prakan mit Hochwasser rechnen.
Die ONWR forderte die lokalen Verwaltungen auf, Deiche und Schutzanlagen zu verstärken, Abflüsse freizumachen und Entwässerungsmaßnahmen zu beschleunigen. Gleichzeitig sollen Notfallteams, Kommunikationswege und Evakuierungspläne in Bereitschaft stehen. Bewohner gefährdeter Gebiete werden aufgerufen, Frühwarnungen aufmerksam zu verfolgen, Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen und bei Bedarf rasch zu evakuieren.
Monsuntrog und Tiefdrucksystem verstärken Gefahr
Der thailändische Wetterdienst (Thai Meteorological Department, TMD) beschreibt die aktuelle Wettersituation als Zusammentreffen mehrerer Faktoren:Zum einen zieht sich ein aktiver Monsuntrog über Zentral-, Ost- und Nordostthailand bis hinein in ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet über dem Südchinesischen Meer. Zum anderen verstärkt sich in den kommenden Tagen der Südwestmonsun, der sowohl die Andamanensee als auch den Süden Thailands und den Golf von Thailand beeinflusst.
Damit ist landesweit mit starken Regenfällen zu rechnen, besonders heftig im Osten Thailands. Gefährdet sind insbesondere Täler, Hänge und Senken, in denen sich Wasser rasch sammeln kann.
Regen und Seegang
Gleichzeitig warnt der Wetterdienst vor rauem Seegang:- In der nördlichen Andamanensee können Wellenhöhen bis 2 Meter erreicht werden,
- im Golf von Thailand sowie in der südlichen Andamanensee 1-2 Meter,
- bei Gewittern können die Wellen deutlich höher auflaufen.
Alle Schiffe sollen vorsichtig navigieren und Gewitterzonen meiden. Wir empfehlen Touristen, auf Bootsfahrten zu verzichten.
Thailand steht in den kommenden Tagen vor einer angespannten Hochwassersituation. Neben regionalen Sturzfluten und Überschwemmungen bedrohen auch volle Stauseen, steigende Flusspegel und starker Seegang die Sicherheit. Die Behörden rufen zur höchsten Wachsamkeit auf – und Urlauber wie Einheimische sollten die Warnungen ernst nehmen, um nicht von den Wassermassen überrascht zu werden.
Quellen: ONWR, NBT, The Nation, TMD
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