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28.10.2025

Thailand trauert - was geschieht mit geplanten Veranstaltungen

Thailands angepasste Feiern und Feierkultur in der Trauerzeit

Thailand trauert - was geschieht mit geplanten Veranstaltungen - Reisenews Thailand - Symbolfoto 1

Thailand steht in diesen Wochen unter einem besonderen Stern – oder besser gesagt: unter dem Schatten der Trauer. Der Tod von Königinmutter Sirikit hat das Land in einen nationalen Ausnahmezustand versetzt – allerdings keinen politischen, sondern einen organisatorischen. Zwischen aufrichtiger Anteilnahme, kulturellem Pflichtgefühl und touristischer Betriebsamkeit entsteht derzeit ein Szenario, das man als „leicht chaotisch“ bezeichnen könnte, für welches wir aber größtes Verständnis haben.


Kein offizielles Verbot – aber jede Menge Unsicherheit

Die thailändische Regierung hat keine allgemeine Anordnung zur Absage öffentlicher Veranstaltungen oder zur Schließung von Betrieben erlassen. Der Betrieb soll weiterlaufen, Touristen sollen sich willkommen fühlen. Doch gleichzeitig fordert das Kabinett Veranstalter auf, „mit Sensibilität und Respekt“ vorzugehen – also Feste zu entschärfen, Musik zu dämpfen, Glitzer zu vermeiden. Ein klassischer Fall von „Ihr dürft schon – aber bitte nicht so auffällig“.

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Die Tourism Authority of Thailand (TAT) hat in ihrer Erklärung betont, das Land bleibe „voll funktionsfähig“, jedoch würden eigene Events angepasst oder verschoben. Partys oder laute Elemente seien „bis auf Weiteres“ auszusetzen. Zivilbeamte tragen ein Jahr Schwarz, die Bevölkerung wird gebeten, 90 Tage in dunkler, schlichter Kleidung aufzutreten. Touristen dürfen weiterhin reisen, sollten sich aber dezent und respektvoll verhalten – vor allem an religiösen und königlichen Orten.

Was wir bisher halbwegs gesichert wissen

Hoteltipps und Empfehlungen für Bangkok
Thailands Eventkalender steht Kopf: Zwischen Trauer, Tradition und Tourismus versucht das Land nach dem Tod von Queen Mother Sirikit den Spagat zwischen Andacht und Alltag. 🎭 Während Paläste schließen und Halloween ausfällt, laufen Loi Krathong, Laternenfeste und Feuerwerke weiter – nur etwas leiser, gedämpfter und mit viel Symbolik.

Grand Palace Bangkok bleibt geschlossen

Die wohl wichtigste und sichtbarste Maßnahme betrifft den Grand Palace und den Wat Phra Kaew, die vom 26. Oktober bis 8. November 2025 für Besucher geschlossen bleiben. Grund ist die königliche Gedenkzeremonie für Königin Sirikit, deren Leben und Wirken als Symbol für Anmut und Wohltätigkeit gefeiert wird.

Vijit Chao Phraya 2025-Festival

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Besonders betroffen ist das spektakuläre Vijit Chao Phraya 2025-Festival in Bangkok – jene 45 Tage dauernde Light-&-Sound-Show entlang des Flusses, die vom 1. November bis 15. Dezember geplant war. Offiziell wurde es „bis auf Weiteres verschoben“, um der Trauerzeit Rechnung zu tragen. Zwar kursieren Gerüchte über einen neuen Start am 1. Dezember, doch die TAT selbst hat bisher keine Bestätigung veröffentlicht. Anders gesagt: Das Licht bleibt vorerst aus - oder? Auf den unterschiedlichen Seiten der TAT findet man die unterschiedlichsten Informationen. Daraufhin haben wir die TAT angeschrieben, bisher aber noch keine Antwort.

Sukhothai: „Feierlich ja – fröhlich lieber später“

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Das berühmte Loi Krathong & Candle Festival in Sukhothai findet statt – aber in deutlich gedämpfter Form. Vom 27. Oktober bis 5. November soll das historische Lichterfest im alten Königspalast wie geplant ablaufen, allerdings ohne Schönheitswettbewerb und mit traditionellen statt modernen Feuerwerken. Jeden Abend um 21:21 Uhr wird eine Kerzenzeremonie zu Ehren der Königinmutter abgehalten – ein symbolischer Akt, der Tradition und Trauer vereint. Interessanterweise berichten lokale Medien, dass die eigentlich gestrichenen Video- und Lasershows nun doch wieder ins Programm aufgenommen wurden – ein Beweis dafür, dass zwischen offizieller Zurückhaltung und lokaler Begeisterung manchmal ein schmaler Grat verläuft.

Ayutthaya - Anpassung statt Absage

Auch das Loi Krathong-Festival in Ayutthaya wird – in „respektvoller Tonlage“ – wie geplant durchgeführt.

Pattaya International Fireworks Festival 2025

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Das Pattaya International Fireworks Festival 2025 steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Verehrung für Königinmutter Sirikit. Unter dem neuen Titel „The Light of Eternal Royalty“ soll das Event nicht nur ein visuelles Spektakel sein, sondern auch Ausdruck tief empfundener Loyalität und Dankbarkeit gegenüber der verstorbenen Königin. Das Festival findet am 28. und 29. November 2025 am Pattaya Beach statt. Die berühmten Feuerwerke werden wie in den vergangenen Jahren den Himmel erleuchten, allerdings in einem feierlicheren Rahmen.

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Ergänzt wird das Programm durch kulturelle Höhepunkte wie eine Aufführung des klassischen Maskentanzes Khon, ein Orchesterkonzert mit königlichen Kompositionen sowie eine Ausstellung über das Wirken und die Verdienste der Königinmutter. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, traditionelle thailändische Kleidung in dezenten, respektvollen Farben zu tragen. Vor Beginn der Feuerwerksshow wird eine einminütige Schweigeminute abgehalten, um der Königin zu gedenken.

Chiang Mai und das schwebende Fragezeichen

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Die Yi Peng-Laternenfeste in Chiang Mai (4.–6. November) sind derzeit noch ein Fall für den diplomatischen Schwebezustand. Weder die Stadtverwaltung noch das TAT-Büro in Chiang Mai haben offiziell bestätigt, ob das traditionelle Laternensteigen stattfinden wird. Einige Veranstalter bereiten sich „vorsichtig“ vor, andere halten den Atem an – und die Touristen gleich mit. Die Loy Kratong Feierlichkeiten werden wohl wie geplant mit leichten Änderungen vonstattengehen.

Tourismus ja, Halloween nein

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Während der Staat keine Feste verbietet, wurden alle Halloween-Events und Umzüge landesweit abgesagt – ein eher stiller 31. Oktober also für Bangkok und Phuket. Für Bars, Clubs und Hotels gilt: Betrieb erlaubt, aber ohne grelle Partystimmung. Die Anweisung aus dem Büro des Premierministers lautet, die nächsten 30 Tage Zurückhaltung zu üben.


Zwischen Andacht und Alltag

In Summe wirkt Thailand in diesen Tagen wie ein Land, das versucht, Trauer und Tourismus unter einen Hut zu bringen. Es gibt kein Verbot, aber viele Zwischentöne – keine geschlossenen Grenzen, aber gebremste Feste.

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Die Regierung möchte die Wirtschaft am Laufen halten, ohne pietätlos zu wirken. Und die TAT steht vor der undankbaren Aufgabe, Gedenkzeremonien, Touristenerwartungen und lokale Traditionen miteinander zu versöhnen. Das Ergebnis: ein komplexer Balanceakt – zwischen Respekt, Realität und Revenue.

Da Planungsprozesse bezüglich Veranstaltungen in Thailand etwas Zeit brauchen und viele Entscheider dafür verantwortlich sind, wird sich noch viel ändern, Einschränkungen dazukommen oder reduziert werden. Wir werden versuchen, Euch auf dem Laufenden zu halten.
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