15.11.2025
Reiseinfos
Thailand verschärft Kontrolle über Visa-Runs
Aus für endlose Aufenthalte: Bangkok stoppt „Rein-Raus-Spiel“
Wo ist das Problem?
Viele Langzeitaufenthalte kamen dadurch zustande, dass Besucher die visafreie 60-Tage-Einreise zunächst regulär nutzten und anschließend bei der Immigration eine 30-tägige Verlängerung beantragten. Nach Ablauf dieser insgesamt 90 Tage verließen sie das Land kurz — oft nur für wenige Stunden — und kehrten direkt wieder zurück.Mit jeder Wiedereinreise begann der 60-Tage-Zeitraum erneut, gefolgt von der immer gleichen 30-Tage-Verlängerung. Dieser Zyklus ließ sich beliebig oft wiederholen, sodass man über Jahre in Thailand leben konnten, ohne jemals ein langfristiges oder zweckgebundenes Visum beantragen zu müssen. Genau diese Praxis, bekannt als Visa Run, wird durch die neuen Regeln nun erstmals wirksam begrenzt.
Die Behörden verweisen auf zunehmende Fälle, in denen die 90-Tage-Regelung der visafreien Einreise systematisch ausgenutzt wurde. Viele Personen führen sogenannte „Visa Runs“ durch – schnelle Grenzübertritte, die nur dazu dienen, einen neuen touristischen Aufenthalt zu bekommen, ohne jemals ein passendes Langzeitvisum zu beantragen.
In Orten mit großen Ausländercommunities – Pattaya, Phuket, Hua Hin – hat sich daraus eine regelrechte Industrie entwickelt. Reiseagenturen bieten Komplettpakete zum nächsten Grenzübergang an, die das ganze Verfahren bequem übernehmen. Einige Ausländer leben so seit Jahren in Thailand und kommen auf Dutzende solcher „Verlängerungsfahrten“.
Laut Polizeidaten haben nicht nur harmlose Langzeiturlauber, sondern auch Kriminelle die laxen Regeln als Einstiegstor für illegale Aktivitäten genutzt. Die Bandbreite reicht von Online-Betrug über Geldwäsche bis hin zum Betrieb nicht genehmigter Unternehmen. Die Behörden sprechen von „strukturellen Schlupflöchern“, die Thailand ungewollt attraktiv für internationale Banden gemacht hätten.
Nur noch zwei Visa-Runs - danach Einreiseverbot
Um diese Lücken zu schließen, werden nun alle Einwanderungskontrollen an Flughäfen und Landgrenzen angewiesen, Reisenden ohne triftigen Grund maximal zwei Visa-Runs zu erlauben. Wer darüber hinaus erneut versucht einzureisen, muss mit der sofortigen Zurückweisung rechnen und wird aufgefordert, sich vor der nächsten Reise ein passendes Langzeitvisum zu besorgen – etwa ein Arbeits-, Rentner-, Studenten- oder Familienvisum.Seit Jahresbeginn seien bereits rund 2.900 Ausländer an der Grenze abgewiesen worden, weil sie das System missbraucht hätten, erklärte Cheongron.
Die Beamten gehen außerdem verstärkt gegen Personen vor, die auf thailändischen oder internationalen Warnlisten stehen. Sie dürfen bestimmte Grenzregionen gar nicht mehr betreten – insbesondere Mae Sot in der Provinz Tak, ein bekanntes Zentrum für Betrugsnetzwerke im Grenzgebiet zu Myanmar. Wer in der Vergangenheit aus den dortigen Grenzzonen deportiert wurde, erhält künftig ein dauerhaftes Einreiseverbot.
Auch bei der Bearbeitung von Anträgen auf vorübergehende Aufenthaltsverlängerungen gibt es eine klare Anweisung: Wer durch auffällige Reisetätigkeit zeigt, dass er faktisch Visa-Runs betreibt, muss mit einer Ablehnung oder einem Widerruf der bereits gewährten Erlaubnis rechnen – anschließend erfolgt die Abschiebung. Parallel dazu kündigte die Behörde eine intensive, landesweite Jagd auf Overstayer an, also Ausländer, die ihre Aufenthaltserlaubnis überschritten haben. Ergebnisse sollen regelmäßig öffentlich gemacht werden.
Ziel: Nicht weniger Tourismus – sondern andere Besucher
Die thailändische Regierung betont, dass sich der Kurs nicht gegen legitime Touristen richte. Die strengeren Regeln sollen vielmehr dazu dienen, „Qualitätsbesucher“ anzuziehen – Menschen, die das Land legal bereisen und wirtschaftlich positiv beitragen, statt Risiken für Kriminalität und Missbrauch zu schaffen.
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