22.10.2025
Wetter
Thailand zieht den Wintermantel an - offizieller Start der Kältesaison
Pudelmützen und heiße Suppe: Tiefsttemperaturen zwischen 21 und 25 Grad
Denn während in Mitteleuropa Tiefsttemperaturen zwischen 21 und 25 Grad bestenfalls als „Spätsommerabend“ gelten, spricht man in Thailand schon von „Kälteeinbruch“. Selbst Bangkok soll auf bibbernde 18 bis 20 Grad hinunterkühlen – ein Szenario, bei dem die Einheimischen ihre Winterkollektionen auspacken, als stünde ein arktischer Sturm bevor. Und auch in Thailand Süden sollten sich die Urlauber auf einen Kälteeinbruch einstellen, denn es sind an extremen Tagen Temperaturen von tagsüber unter 30 und nachts sogar knapp unter 27 Grad möglich – scheiss Winter.
In den nördlichen Bergregionen wie Doi Inthanon, Doi Ang Khang oder Phu Rua wird’s allerdings tatsächlich frostig: Dort rechnet man im Dezember und Januar mit Temperaturen um die 8 Grad, und ja – sogar mit Reif! Also jener zarten Eisschicht, die Touristen euphorisch fotografieren und in sozialen Medien stolz als „thai snow“ posten, während frierende Marktverkäufer sich mit drei Lagen Decken und heißem Instantkaffee über Wasser halten.
Das Wetteramt stützt seine frostige Prognose übrigens auf eine Kombination aus wissenschaftlicher Präzision und chinesischem Nordwind. Wenn die kühle Brise aus dem Reich der Mitte zwischen 100 und 3.500 Metern Höhe über Nord- und Nordostthailand zieht, während die oberen Luftschichten Westwinde abbekommen – voilà: Winter! Gleichzeitig sinkt die Regenmenge, was die Meteorologen als eindeutiges Zeichen für den „offiziellen“ Start der kalten Saison werten.
Ein kleiner Wermutstropfen: Zum Auftakt könnte es in einigen Regionen – auch in Bangkok – noch etwas regnen. Aber das tut der landesweiten Winterfreude keinen Abbruch. Schließlich gilt: Erst wenn der erste eisige Windstoß unter 25 Grad durch die Straßen pfeift, kommen sie wieder aus den Schränken – die berüchtigten bunten Pudelmützen, dicken Schals und gestrickten Handschuhe, die letztes Jahr in Thailands Bergregionen reißenden Absatz fanden.
Zur Erinnerung: Die Kältewelle des vergangenen Jahres hielt sich wochenlang und sorgte für Szenen, die sonst eher in Sibirien vermutet würden – nur eben mit Bananenblättern statt Birken. Ganze Dörfer im Norden wurden zu Fashion-Zonen, in denen plötzlich jeder zweite Bewohner aussah wie ein Eskimo mit Mango-Eis.
Weniger romantisch ist allerdings die zweite Prognose des Wetterdienstes: Mit der trockenen Luft kehrt auch das ungeliebte PM2.5-Feinstaubproblem zurück. In den zentralen und östlichen Regionen – einschließlich Bangkok – könnte der Smog bereits im Januar und Februar wieder zulegen. Im Norden wird’s dann im März und April kritisch, wenn die Trockenzeit so richtig Fahrt aufnimmt.
Doch das ist Zukunftsmusik. Vorerst darf man sich freuen: Der thailändische Winter steht vor der Tür – mild, freundlich und fotogen. Zeit also, die Klimaanlage auf „nicht ganz so sibirisch“ zu stellen, den Hoodie auszumotten und die Kamera bereitzuhalten. Denn spätestens wenn auf Doi Inthanon die ersten Eiskristalle glitzern, beginnt sie wieder – die Saison der Selfies mit Atemwolke.
Wir bedanken uns bei Gerhard Veer für die herrlichen Winterbilder 2024 aus Roi Et.
Gerhard Veers Bilder der Kältewelle 2024 in Roi Et
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