19.08.2025
Cannabis
Thailands Cannabis auf Deutschlandreise
Kräuterlieferung im Wert von 1,2 Mio. EUR scheitert an Emmas Nase
Die zweijährige Spürnase Emma, ein Flat Coated Retriever mit vermutlich besserer Drogenerkennungsquote als so mancher Kriminalbeamte, beschnüffelte die „Kokosnüsse“ und war hellauf begeistert. Und siehe da: Statt tropischem Bastmaterial fand sich im Bauch der Blechkiste eine andere Sorte „Grünzeug“ – 408 Kilogramm fein verpacktes Cannabis, liebevoll eingeschweißt und stapelweise in Folienbeuteln versteckt.
Die deutschen Zöllner, die wahrscheinlich gehofft hatten, einfach mal einen netten Tag mit ein paar Kokosnüssen zu verbringen, staunten nicht schlecht. Rund 560 Einzelpakete mit einem Schwarzmarktwert von etwa 1,2 Millionen Euro lagen plötzlich auf dem Tisch. Ein bisschen viel für die private Kokosnussparty in Bremen.
Thailändisches Exportwunder?
Nun darf man sich fragen: Was macht das Gras eigentlich im Container Richtung Europa? Ganz einfach – in Thailand ist Cannabis nach der kurzen Episode der Legalisierung schon wieder auf dem Rückzug. Und wenn die Einheimischen es nicht mehr in die Bong stopfen sollen, dann muss man ja neue Absatzmärkte finden.Also ab damit nach Deutschland, wo die Regierung Cannabis halbherzig legalisiert hatte, den Import allerdings nicht. Eigentlich schade, denn mit 400 kg hochwertiger Thai-Kräuter, hätte selbst aus Bremen mal eine richtig lustige Stadt werden können.
Emmas Karrierehöhepunkt
„Der erfolgreiche Fund ist das Ergebnis unserer risikoorientierten Kontrollstrategie“, verkündete Zollchef Dr. Tino Igelmann stolz. Übersetzt heißt das: Wir haben die Hunde geschnüffeln lassen – und Emma hat geliefert.Die Ermittlungen hat inzwischen das Zollfahndungsamt Hannover übernommen, das sich vermutlich fragt, wer in Thailand auf die glorreiche Idee kam, 400 Kilo Gras als Kokosnüsse zu tarnen. Vielleicht derselbe Marketingberater, der auch dachte, man könne Krokodile als „Hauskatzen mit großen Zähnen“ verkaufen.
So endet also ein Kapitel des globalen Cannabis-Handels: Thailand sucht neue Märkte, Bremen bekommt statt Kokosnüssen eine Riesenladung Gras, und Emma bekommt hoffentlich ein saftiges Stück Rinderfilet als Belohnung. Bleibt nur die Frage: Wer kauft eigentlich Kokosnussschalen?
Kokosnussschalen sind tatsächlich ein Handelsgut, auch wenn es erstmal nach Strandmüll klingt. Sie werden importiert, weil sie vielseitig verwertbar sind: Niemand kauft die Dinger, um daheim Kokos-Souvenirs zu stapeln. Aber als Containerladung sind Kokosnussschalen nicht nur eine praktische Tarnung – unauffällig, billig, sondern werden für industrielle Nutzung, Gartenbau & Landwirtschaft und zur Herstellung von Aktivkohle genutzt.
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