01.06.2025
Phuket
Tourist in Phuket von Tiger im Tiger-Kingdom attackiert
Selbstinszenierung mit Folgen – Debatte um Tierwohl entflammt 🐅
Der Vorfall ereignete sich, als der Tourist neben dem Tiger posierte und sich für ein Foto niederkauerte. Ein Tierpfleger versuchte mit einem Stock, das Tier in Position zu bringen – eine gängige Praxis in solchen Attraktionen. Doch der Tiger reagierte plötzlich gereizt und schlug nach dem Mann, der mit einem markerschütternden Schreien zurückwich. Laut ersten Berichten erlitt der Tourist wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen.
Online-Kommentare ließen nicht lange auf sich warten: Viele Nutzer äußerten Zweifel an den Sicherheitsmaßnahmen vor Ort und warnten vor der Illusion, Großkatzen seien zahm oder kalkulierbar. Besonders brisant: Einige Nutzer verwiesen darauf, dass Tiger empfindlich auf Berührungen im unteren Rückenbereich reagieren – genau dort hatte der Mann zuvor mehrfach das Tier gestreichelt, bevor er es dann sogar für das Selfie „umarmte“.
Leichtsinn mit Ansage – und System ⚠️
Der Vorfall wirft erneut ein kritisches Licht auf die boomende Selfie-Industrie mit Wildtieren in Thailand. Attraktionen wie Tiger Kingdom stehen schon seit Jahren in der Kritik: Touristen können dort scheinbar zahme Tiger streicheln, mit ihnen posieren und Fotos machen – gegen Bezahlung. Tierschutzorganisationen sprechen von einem System, das auf Ausbeutung basiert: Raubtiere werden sediert, abgerichtet und gegen ihre Natur in enge Gehege gezwängt, nur um die Erwartungen zahlloser Instagram-User zu erfüllen.Unfälle in solchen Einrichtungen sind keine Seltenheit. Immer wieder kommt es zu Kratz- und Bissverletzungen, die zwar oft als „kleine Zwischenfälle“ abgetan werden, aber regelmäßig Menschen gefährden – und Tiere stressen oder provozieren. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Tiger in einem thailändischen Zoo oder Tierpark aggressiv reagiert, nachdem Besucher ihn bedrängten oder falsch behandelten.
Der Vorfall hat erneut Forderungen nach strengeren Vorschriften für Tierparks und Touristenattraktionen laut werden lassen. Zwar gibt es in Thailand theoretisch Gesetze zum Schutz von Wildtieren, deren Umsetzung bleibt aber oft lückenhaft. Gerade in privat betriebenen „Tigerparks“ scheint das Geschäft mit dem Wildtier-Selfie lukrativer als das Wohl der Tiere und der Besucher selbst.
Tierschützer betonen, dass diese vermeintlich „zahmen“ Tiger keine Haustiere, sondern potenziell gefährliche Raubtiere bleiben – auch wenn sie tagein, tagaus vor Kameras stillhalten müssen. Der Druck der Tourismusindustrie und der Wunsch vieler Reisender nach spektakulären Erinnerungen führen immer wieder dazu, dass Risiken ignoriert werden – auf Kosten von Mensch und Tier.
Selfie first – Verstand zweitrangig 📲
Der virale Clip zeigt eindrücklich, wie schnell aus einem harmlosen Urlaubsfoto eine gefährliche Situation werden kann. Dass der Tourist glimpflich davonkam, war reines Glück. Der Preis für ein Selfie mit einem Tiger kann jederzeit höher ausfallen – nicht nur in Likes, sondern in Blut. Wer in Thailand (oder anderswo) mit Wildtieren posieren will, sollte sich fragen, was hinter dem Foto steckt – und ob es das wirklich wert ist.Diese Seite verwendet
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