21.05.2025
Pattaya
Touristen vs. Ladyboys - Von der Preisfrage zur Prügelei
Nächtlicher Strandkrieg in Pattaya: Sex, Alkohol und fliegende Flaschen
Während der Rest der Welt tief und fest schläft, beginnt an der Kokospalmenfront, am Strand der thailändischen Küstenstadt das, was man diplomatisch als „interkulturelles Kommunikationsproblem“ bezeichnen könnte – oder, weniger feinfühlig: eine wilde Schlägerei zwischen betrunkenen Touristen und einer Gruppe trans Sexarbeiterinnen, bei der nicht nur Nerven, sondern auch Flaschen, Holzlatten und vermutlich sämtliche Vorstellungen von Anstand zersplittert sind.
Die Szenerie hätte romantisch sein können – Meeresrauschen, Palmen, ein paar Kokosnüsse und… ja, Menschen, die mitten in der Nacht Geschäftsverhandlungen führen. Die betroffenen Trans- Personen warteten nach eigener Aussage in beruflicher Mission am Strand, als eine Gruppe offensichtlich feuchtfröhlich enthemmter ausländischer Touristen vorbeikam. Man einigte sich offenbar auf einen Preis: 3.000 Baht – mit 1.000 Baht Anzahlung, weil in Pattaya auch die Liebe Vorkasse verlangt.
Doch dann kam der Rückzieher: Die Touristen, offenbar vom Alkohol inspiriert zu plötzlicher Moral oder chronischer Orientierungslosigkeit, zogen ihre Zusage zurück und wollten das Geld zurück. Die trans* Dienstleister*innen wiederum dachten gar nicht daran – was in etwa so vorhersehbar war wie ein tropischer Regenschauer im Mai.
Was dann passierte, ist ein Mix aus Actionfilm, Seifenoper und schlechtem Reality-TV: Statt das Problem zivilisiert zu lösen – oder wenigstens in gegenseitigem Desinteresse zu zerstreuen – wurde plötzlich geprügelt, geschrien und mit Flaschen geworfen. Ein Tourist soll mit einer Glasflasche zugeschlagen haben, die andere Seite revanchierte sich prompt mit Händen, Füßen und lautstarker Gerechtigkeitswut. Ein Video, das die Eskalation festhielt, zeigt Szenen wie aus einem besonders chaotischen Staffelfinale von The Real Housewives of Pattaya Beach.
Der tragische Held - ein Lieferfahrer
Und dann gibt es noch den klassischen Nebencharakter, den niemand bestellt, der aber die Szene stiehlt: Ein 29-jähriger Motorrad-Lieferant, der gerade nur kurz sein Essen abholen wollte, beobachtete das Ganze und hielt die Aktion offenbar für eine Szene aus einem schlechten Film – inklusive echter Gefahr. Heldisch stellte er sein Bike ab, legte sein Handy zur Seite und wollte einschreiten. Die betrunkenen Touristen jedoch hatten andere Pläne: Sie griffen ihn mit einem Stück Holz an, zerstörten sein Handy und beschädigten sein Motorrad. Moral der Geschichte: Hilfeleistung in Pattaya ist ein gefährlicher Sport.Die Pattaya City Police rückte zügig an, fand zwei Gruppen mit je fünf bis sechs Mitgliedern – teilweise verletzt, vollständig uneinsichtig. Man prügelte sich nicht mehr physisch, aber verbal noch immer auf Champions-League-Niveau. Alle Beteiligten wurden aufs Revier eskortiert – vermutlich in getrennten Fahrzeugen, der Innenausstattung zuliebe.
CCTV-Aufnahmen werden nun ausgewertet. Anzeigen sind wahrscheinlich, Verurteilungen möglich, Reue unwahrscheinlich. Die Touristen sollen laut Polizei aus Israel stammen – Namen werden allerdings (noch) nicht genannt. Ob sie jemals erfahren, dass ihre Strand-Slapstick-Episode weltweit in den Medien läuft? Unklar. Aber der Algorithmus wird’s schon richten.
In Pattaya wird nicht nur gefeiert, sondern auch gefochten – um Geld, Stolz und verlorene Kontrolle. Dieser Vorfall erinnert an drei einfache, aber essenzielle Wahrheiten: Preise sollte man nicht im Vollrausch verhandeln. Kokospalmen mögen zwar Schatten spenden, aber garantiert keinen Frieden. Und in Pattaya gilt ohnehin das eherne Gesetz: Was heute schon völlig absurd erscheint, wird morgen garantiert noch von etwas Verrückterem übertroffen.
Achtung! Dieser Beitrag enthält Spuren von Ironie und Sarkasmus.
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