26.04.2025
Verkehr
Tragödie vor Hua Hin: Sechs Tote bei Flugzeugabsturz
Fischer und Gäste eines Luxushotels am Strand werden Zeugen
Gegen 8 Uhr Ortszeit flog die zweimotorige Viking DHC-6 Twin Otter ein Manöver für geplante Fallschirmsprünge, als das Unglück geschah. Passanten und Gäste des nahegelegenen Luxushotels Baby Grand Hua Hin wurden Zeugen des Dramas: Auf Handyvideos ist zu sehen, wie das Flugzeug rapide an Höhe verliert, aufs Meer aufschlägt und innerhalb kürzester Zeit sinkt. Entsetzte Schreie sind im Hintergrund zu hören – ein Moment des absoluten Schreckens.
An Bord befanden sich sechs Besatzungsmitglieder: drei Piloten, ein Ingenieur und zwei Mechaniker. Fischer aus der Region und einheimische Anwohner reagierten sofort, liefen durch das nur kniehohe Wasser am Strand zur Absturzstelle und leisteten erste Hilfe.
Taucher bargen zunächst fünf leblos wirkende Insassen aus dem Wrack. Die sechste Person wurde mit schweren Verletzungen ins nahegelegene Hua Hin Hospital gebracht – doch trotz aller Bemühungen verstarb auch sie kurze Zeit später.
Bei dem abgestürzten Flugzeug handelt es sich um eine Viking DHC-6 Twin Otter, ein robustes Mehrzweckflugzeug, das weltweit für Einsätze auf schwierigem Terrain bekannt ist. Die Maschine gehörte der Königlich Thailändischen Polizei und war im Rahmen eines routinemäßigen Fallschirmsprung-Trainingsflugs unterwegs.
Zum Zeitpunkt des Absturzes befanden sich noch keine Badegäste im Wasser – ein glücklicher Umstand, der weitere Opfer verhinderte.
Den Behörden gelang es, das Wrack noch vor 19 Uhr am Freitag aus dem Meer an Land zu bringen. Das Flugzeug war schwer beschädigt: Die Nase und die Passagierkabine waren vollständig zerstört, der Rumpf war in zwei Teile gebrochen, und auch die Tragflächen, Triebwerke und Propeller wiesen massive Beschädigungen auf. Im Anschluss begannen forensische Experten sorgfältig mit der Beweissicherung und der Vermessung einzelner Flugzeugteile. Die Blackbox wurde zwar lokalisiert, wird jedoch erst analysiert, wenn Spezialisten aus Kanada eintreffen, die gemeinsam mit thailändischen Ermittlern die Ursachen des Absturzes untersuchen und auswerten werden.
Thailands Polizeichef äußerte öffentlich sein Beileid und versprach eine umfassende Untersuchung: „Die Familien der Opfer erhalten jede mögliche Unterstützung, und wir haben alle notwendigen Vorkehrungen für die Bestattung getroffen. Ich habe eine detaillierte Untersuchung der Unfallursachen angeordnet.“
Sowohl technische Defekte als auch menschliches Versagen werden als mögliche Ursachen geprüft. Erste Spekulationen deuten darauf hin, dass es während des Übungsmanövers zu einem plötzlichen Kontrollverlust gekommen sein könnte.
Bereits im August 2024 kam es zu einem schweren Zwischenfall: Eine von Thai Flying Service betriebene Cessna Caravan C208B stürzte kurz nach dem Start vom Bangkok Suvarnabhumi Airport in einen Mangrovensumpf in der Provinz Chachoengsao. Alle neun Insassen – darunter fünf chinesische Touristen – kamen bei diesem Unglück ums Leben.
Der Absturz vor Hua Hin ist eine tragische Erinnerung daran, wie schnell Routine in tödlichen Ernst umschlagen kann. Während die umfassenden Ermittlungen noch laufen, bleibt die Hoffnung, dass sich aus der Tragödie Lehren ziehen lassen – damit künftig Trainingsflüge nicht mehr in Albträumen enden. Für die betroffenen Familien bleibt der Schmerz über den Verlust – und für die Augenzeugen ein Bild, das sie wohl nie vergessen werden.
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