29.09.2025
Trat-Inseln - Buchungsboom bei Europäern trotz Grenzkonflikt
🏖️ Koh Chang, Koh Kood und Koh Mak fast bzw. völlig ausverkauft
Trotz diplomatischer Spannungen und vereinzelter militärischer Zwischenfälle zwischen Thailand und Kambodscha um Seegrenzen und Gebietsansprüche, erlebt die idyllische Provinz Trat derzeit einen echten Buchungsrausch. Während Politiker noch über Linien auf der Landkarte streiten, schnappen sich europäische Urlauber lieber Sonnencreme und Reisepass – und reisen in Rekordzahlen an.
🌴 Inseln im Aufwind – Trotz Grenzstreit fast ausgebucht
Die Hotel- und Resortvereinigung von Trat schlägt Alarm – aber diesmal vor lauter Erfolg. Verbandspräsidentin Pichaya Thachaiaditrap berichtet, dass die europäischen Gäste Koh Kood für die letzten drei Monate des Jahres 2025 nahezu leergekauft haben. „Die Territorialstreitigkeiten gibt es seit Jahren, sie haben noch nie Touristen abgehalten“, sagt sie trocken.Während Koh Mak bereits komplett ausgebucht ist, gibt es auf Koh Chang nur noch wenige freie Betten – und auch die dürften bald verschwinden.Denn die Saison hat noch nicht mal begonnen. Ironischerweise liegt gerade Koh Kood in einer jener Seezonen, die seit Jahrzehnten zwischen Thailand und Kambodscha umstritten sind.
Die Touristen scheint das nicht zu stören – sie buchen, baden und genießen. Und das ist gut so. Vor allem, weil auf keiner der Inseln das Gefühl von Massentourismus aufkommt - höchstens an den langen Wochenenden, wenn zu den ausländischen Touristen noch hunderte Thais auf der Fähre anreisen.
🏖️ Koh Chang Nationalpark: Nachhaltigkeit zieht
Noch ein Grund für den Insel-Hype: Koh Chang steht auf der Kandidatenliste für die Top 100 nachhaltigen Tourismusdestinationen der Welt – und die Nachbarinseln Koh Mak und Koh Kood gelten längst als Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Während Koh Mak mit Solarenergie, Müllvermeidung und einem konsequenten Verzicht auf Jet-Skis punkten kann, setzt Koh Kood auf Öko-Resorts, Mangrovenschutz und gemeinschaftliche Wiederaufforstungsprojekte.Gemeinsam bilden sie ein in Thailand eher rares Paradebeispiel dafür, dass Nachhaltigkeit und Tourismus sich nicht ausschließen müssen – und könnten der Inselgruppe rund um Trat noch mehr internationale Aufmerksamkeit bescheren. Ein willkommener Imagegewinn in Zeiten politischer Nervosität.
Auf dem Festland ist das Bild gemischter. Laut Wararat Chotiwanun, Besitzerin des „Trat City Hotel“, profitiert die Stadt selbst zwar von mehr Gästen, vor allem als Zwischenstopp für Inselurlauber. Doch der Grenzkonflikt wirft Schatten: Wegen der angespannten Lage wurde die Provinz offiziell zur „Kriegsrechtszone“ erklärt – eine rein formale Vorsichtsmaßnahme, die aber ausländische Besucher verunsichert.
„Viele Europäer fürchten, dass ihre Reiseversicherung in einer martial law-Zone nicht greift – also dass stornieren sie“, so Wararat. Der Wellnessverband von Trat hat daher beantragt, das Kriegsrecht zumindest in nicht betroffenen Gebieten wie Laem Ngop, Khao Saming, Koh Chang und der Innenstadt von Trat der Versicherungsschutz nicht greift. Diese Angst ist aber unbegründet, denn die Auswärtigen Ämter weisen alle betroffenen Bezirke einzeln aus und die Inseln und die Stadt Trat gehören nicht dazu.
🌧️ Regenzeit? Abenteuerzeit!
Während anderswo die Regenzeit als Touristenkiller gilt, verwandelt sie Trat in ein Naturparadies für Outdoorfans. Laut Neramit Songsaeng, Chef des Mu Ko Chang Nationalparks, sind Wasserfälle wie Khlong Phlu und Thar Mayom momentan spektakulärer denn je: „Die Berge sind voller Wasser, die Wälder sattgrün, die Tiere aktiv – ideal für alle, die sich vom gelegentlichen Starkregen nicht schrecken lassen.“Zwar ist Tauchen wegen schlechter Sicht vorübergehend tabu, doch Wanderungen und Naturerlebnisse boomen. Besonders eindrucksvoll zeigte das der Koh Chang Trail Run 2025, bei dem über 1.600 Teilnehmer an den Start gingen – dreimal so viele wie im Vorjahr.
🌍 Tourismus trotzt der Geopolitik
Die Buchungszahlen sprechen eine klare Sprache: Internationale Besucher trennen Thailands politischen Schlagabtausch sauber von seiner touristischen Strahlkraft. Gerade europäische Reisende schätzen die unberührte, authentische Atmosphäre der Trat-Inseln – weit weg vom Massentourismus auf Phuket oder Samui.Die Tourism Authority of Thailand hält den Fokus weiter auf Nachhaltigkeit, Natur und Sicherheit – und kämpft mit gezielten Kampagnen gegen überzogene Sorgenbilder. Trotz der diplomatischen Spannungen zwischen Bangkok und Phnom Penh zeigt sich der Tourismus in Trat robust, optimistisch und weitgehend krisenresistent.
Quellen: TAT Trat, Khaosod Thai
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