14.07.2025
Essen
UNESCO ehrt Petchaburi mit dem Titel - Creative City of Gastronomy
Khanom Tan & Kaeng Kua – Stadt verzaubert die Welt mit Kuchen
Auf kulinarischer Mission 🍲
"Creative City, Empowered Communities, Culinary Legacy" - Unter diesem Motto veranstaltete Phetchaburi ein Event, das den klassischen Stadtbummel in ein multisensorisches Erlebnis verwandelte. Statt Reiseführer und Selfie-Sticks gab’s Reis, Palmzucker und Garküchengeplauder. In einer geführten Walking Tour tauchten Besucher tief in das Herz der Altstadt ein – zu Fuß, versteht sich. Denn wer mit offenem Herzen (und leerem Magen) reist, dem entgeht kein Duft, kein Lächeln und kein dampfender Topf.Die Route führte entlang des Phetchaburi-Flusses, vorbei an kolonialen Häusern, lokalen Werkstätten und dampfenden Straßenküchen. Und natürlich durften die Gäste nicht nur gucken – sie durften mitmachen, probieren und klebrige Finger riskieren.
Selbermachen statt nur zuschauen 🧁
Ein Highlight der Tour waren interaktive Workshops mit lokalen Handwerkskünstlern – inklusive einer Einweisung in die hohe Kunst der Palmkuchen-Herstellung. Ja, richtig gelesen: Kuchen aus der Frucht der Toddy-Palme, oder wie die Einheimischen sagen: Khanom Tan.Statt Backpulver und Vanille gibt es hier fermentierten Palmzuckersaft, Kokosnussfleisch und Reismehl. Das Ergebnis: fluffig, leicht süß, ein bisschen funky – und absolut lokal. Wer zwischendurch lieber bastelte als backte, konnte sich beim traditionellen Kunsthandwerk versuchen – ganz im Sinne der gemeinschaftlichen Identität, die in Phetchaburi nicht auf Instagram, sondern in der Nachbarschaft gepflegt wird.
Internationale Gäste & Dessert-Diplomatie 🌍
Dass dieses kulinarische Event nicht nur hungrige Backpacker, sondern auch diplomatische Größen anlockt, bewies der Besuch von Tatsushi Nishioka, stellvertretender Missionschef der japanischen Botschaft in Thailand und Repräsentant bei der UNESCAP.Sein Besuch war mehr als höfliche Stippvisite – es war eine Hommage an die grenzüberschreitende Kraft der Kulinarik. Denn wo geteilt, gekocht und gelacht wird, da wird Verständigung auf Augenhöhe serviert.
Die Gäste lobten das Event für seine Authentizität fernab touristischer Massenware. Statt durchgetakteter Sightseeing-Programme gab es hier echtes Leben – samt schwatzender Straßenverkäuferinnen, barfüßiger Kinder und dem Duft von Fischsoße, der ehrlich gesagt immer ein bisschen über allem schwebt.
Die 3 wichtigsten lokalen Spezialitäten aus Phetchaburi 🥢
Khanom Tan – Der Palmkuchen mit Charakter 🧁
Dieser fluffige Dampfkuchen sieht auf den ersten Blick unscheinbar aus – aber wer ihn einmal probiert hat, versteht sofort, warum er in Phetchaburi zur süßen Nationalikone geworden ist. Khanom Tan wird aus fermentiertem Saft der Toddy-Palme, frischem Reismehl und geriebenem Kokosnussfleisch hergestellt. Die Gärung verleiht dem Teig nicht nur seine locker-leichte Struktur, sondern auch eine subtile, leicht säuerliche Tiefe im Geschmack, die perfekt zur Süße des Palmzuckers passt.Gedämpft in kleinen Bananenblattförmchen, wird der Kuchen anschließend mit frisch geraspelter Kokosnuss bestreut – eine aromatische Kombination aus warm, weich, saftig und kokosnussig. Perfekt als Snack zum Nachmittagskaffee oder als süßer Abschluss eines Currys – Khanom Tan schmeckt wie Thailand in Kuchenform.
Kaeng Kua Hua Tan – Das Curry, das keiner kennt (aber jeder lieben wird) 🍛
Was in Phetchaburi gekocht wird, kennt oft keine Grenzen – nicht mal botanische. Das zeigt sich besonders eindrucksvoll beim Kaeng Kua Hua Tan, einem roten Curry mit jungen Palmenblüten. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch – aber im besten Sinne.Die zarten Blütenstände der Zuckerpalme werden sorgfältig geschält, geschnitten und in einer würzigen Kokosmilch-Chili-Paste gekocht. Die Konsistenz erinnert an zarte Bambussprossen, der Geschmack ist nussig-erdig mit einer angenehmen Bitterkeit, die wunderbar mit der cremigen Süße der Kokosmilch und der Schärfe der Currypaste harmoniert.
Dieses Gericht ist kein „Standard-Touri-Curry“ – es ist ein echtes Stück lokaler Esskultur, das man fast ausschließlich in Phetchaburi findet. Wer es probiert, bekommt nicht nur ein neues Lieblingsgericht, sondern auch einen spannenden Einblick in die kulinarische Innovationskraft der Region.
Tan Nam Tan – Palmzucker in seiner süßesten Form 🍬
In Phetchaburi ist Palmzucker nicht einfach nur ein Süßungsmittel – er ist ein Kulturgut. Der „Tan“, wie der Zucker aus der Zuckerpalme hier liebevoll genannt wird, ist tief im lokalen Alltag verankert und wird auf unterschiedlichste Weise genossen.Als Sirup („Nam Tan“) kommt er in goldener, zähflüssiger Form daher – mit einem intensiven, karamellartigen Aroma und feiner Röstnote. Er schmeckt komplexer als weißer Zucker, weniger süß, dafür mit mehr Charakter. Man träufelt ihn über Pfannkuchen, rührt ihn in Tee oder schleckt ihn einfach direkt vom Löffel wie Honig.
In der Küche wird Palmzucker zudem zu festen Klumpen, Pulver oder Pasten verarbeitet – ob für Currys, Dips, Desserts oder Marinaden. Wer echten thailändischen Geschmack erleben will, kommt um „Tan Nam Tan“ nicht herum – und um ein paar extra Kalorien auch nicht. Aber hey: Es ist Urlaub.
Phetchaburi ist kein Ort, den man im Vorbeigehen „abhakt“. Es ist ein Ort, den man erkundet, erschmeckt und erzählt. Ob du Diplomat bist oder Foodie, ob du zum ersten Mal in Thailand bist oder zum zehnten Mal – hier lernst du, dass kultureller Reichtum am besten in Schüsseln serviert wird. Schuhe schnüren, Hunger mitbringen – und auf nach Phetchaburi. Wer nach diesem Spaziergang noch Fast Food isst, dem ist nicht mehr zu helfen.
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