17.03.2025
Umwelt
Weltweit schlechteste Luft in Chiang Mai
Dramatische Feinstaubwerte in Nordthailand durch vielzählige Brände
Die Luftverschmutzung in Chiang Mai wird maßgeblich durch das Abbrennen von Feldern und Wäldern in Myanmar und Laos verursacht. In diesen Ländern wird das sogenannte "Slash-and-Burn"-Verfahren eingesetzt, um landwirtschaftliche Flächen für die nächste Anbausaison vorzubereiten. Laut Associate Professor Dr. Wisanu Arthawanich von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Kasetsart-Universität hat Myanmar in diesem Jahr einen neuen Rekord an Brandherden aufgestellt, was zu einer massiven Rauchbelastung in Nordthailand führt.
Obwohl die Zahl der Brandherde innerhalb Thailands zurückgegangen ist, bleibt die Lage durch die anhaltenden Feuer in den Nachbarländern kritisch. Das hohe Aufkommen von Feinstaubpartikeln (PM2.5) stellt eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung für die Bewohner der betroffenen Regionen dar.
Am 16. März meldete das Kommunikationszentrum zur Lösung von Luftverschmutzungsproblemen alarmierende Feinstaubwerte in insgesamt 17 thailändischen Provinzen. Besonders betroffen sind Chiang Rai, Chiang Mai, Nan, Mae Hong Son, Phayao, Lamphun, Lampang, Tak, Bueng Kan, Nong Khai, Loei, Nakhon Phanom, Mukdahan, Khon Kaen, Kalasin, Amnat Charoen und Yasothon.
In Nordthailand überschritten die PM2.5-Werte fast überall die Sicherheitsgrenze und bewegten sich zwischen 22,4 und 146,2 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch in der Nordostregion waren die Werte mit 12,3 bis 60,9 Mikrogramm pro Kubikmeter besorgniserregend.
Dagegen blieben die Feinstaubwerte in Zentral- und Westthailand innerhalb der sicheren Grenzwerte und lagen zwischen 12,8 und 30,5 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch die östliche Region verzeichnete akzeptable Werte zwischen 10,5 und 33,3 Mikrogramm pro Kubikmeter. Besonders gut war die Luftqualität im Süden Thailands, wo die Werte zwischen 7,3 und 11,0 Mikrogramm pro Kubikmeter lagen. In Bangkok und den umliegenden Gebieten wurden ebenfalls relativ gute Werte zwischen 12,9 und 34,0 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen.
Dringender Handlungsbedarf gegen grenzüberschreitende Luftverschmutzung
Die aktuellen Messwerte zeigen, dass die Bekämpfung von Luftverschmutzung auf nationaler Ebene nicht ausreicht, um saubere Luft zu gewährleisten. Die thailändische Regierung steht vor der Herausforderung, auch auf diplomatischer Ebene Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem der grenzüberschreitenden Brandrodungen in Myanmar und Laos anzugehen.Experten fordern verstärkte bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit, um effektive Strategien gegen die jährlich wiederkehrende Luftverschmutzung zu entwickeln. Ohne eine grenzüberschreitende Lösung wird die Belastung für die betroffene Bevölkerung weiterhin hoch bleiben.
Gesundheitliche Auswirkungen und Schutzmaßnahmen
Angesichts der gefährlichen Feinstaubwerte raten Gesundheitsbehörden dazu, die eigene Gesundheit genau zu beobachten und Aktivitäten im Freien auf ein Minimum zu reduzieren. Besonders gefährdete Personen, darunter Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen, sollten in den besonders betroffenen Gebieten (rote Zonen) Schutzmaßnahmen ergreifen und bei gesundheitlichen Beschwerden ärztlichen Rat einholen.Laut der Plattform IQAir wurde Chiang Mai am 16. März als die Stadt mit der weltweit höchsten Luftverschmutzung eingestuft. Der gemessene Luftqualitätsindex (AQI) erreichte einen bedenklichen Wert von 168 US AQI, was eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung darstellt. Für die folgenden Tage ist keine Besserung in Sicht.
Diese Seite verwendet
Stock images by Depositphotos
Stock images by Depositphotos
Mehr zum Thema Umwelt
⇒Sonnencreme: Thailands saftige Strafen für Korallen-Killer 18.10.2025
Bis zu 100.000 Baht Strafe für verbotene Sonnenschutzmittel in Nationalparks
⇒Similan-Islands starten Kampagne für nachhaltigen Tourismus 15.10.2025
Save Similan - Zwischen Naturschutz, PR-Show und royaler Hoffnung
⇒Wunder im Sand: 101 kleine Schildkröten auf Koh Thalu 11.10.2025
Bedrohte Karettschildkröten - Kleine Helden mit Panzer und Power
⇒Mehr grüne Energie: Thailands Stromnetz am Wendepunkt 30.09.2025
Warum Speicher und KI Thailands Energiewende retten könnten
⇒Phukets 300-Kilometer-Pipeline von Khao Sok zur Insel 25.09.2025
Pipeline als Pflaster: Symptome bekämpft, Ursachen ignoriert
⇒Phuket setzt auf Windkraft 22.09.2025
Neue Wind-Turbinen und Ökotourismus-Zentrum am Kap Phromthep
⇒Phuket startet nachhaltige Strandoffensive: Mai Khao as One 25.08.2025
Monsoon Beach Cleaning: Hotels, Behörden & Profis machen Klarschiff
⇒Thailands Klimagesetz soll Land fit für die Zukunft machen 14.08.2025
Erster „Climate Change Act“: Jetzt wird’s ernst mit CO₂ und Anpassung
⇒Phuket versinkt im Müll - Trash-Krise auf der Urlaubsinsel 01.08.2025
Politik unter Druck – eine Insel am Limit
⇒Bangkok versinkt - und niemand schaut wirklich hin 16.07.2025
Bis 2030 könnte Thailands Hauptstadt unter dem Meeresspiegel liegen
⇒ Mehr Reisenews Thailand zum Thema Umwelt