10.02.2025
Wirtschaft
Wie Trumps wirre Wirtschaftspolitik Thailand unter Druck setzt
US-Zölle: Droht Thailand das nächste Handelsopfer zu werden?
Die wirtschaftliche Abhängigkeit Thailands von China und den USA sorgt für Unsicherheit. Nachdem die USA bereits Zölle auf chinesische Waren um 10 % erhöhten und China umgehend mit eigenen Strafzöllen reagierte, wächst die Sorge, dass auch Thailand ins Visier Washingtons geraten könnte. Experten warnen, dass Thailand bereits unter US-Handelsmaßnahmen leidet. Strafzölle auf Solarzellen wurden verhängt, weil chinesische Hersteller ihre Produktion nach Thailand verlagerten, um US-Zölle zu umgehen. Falls die USA ihre Zölle auf chinesische Produkte weiter erhöhen, könnten thailändische Exporte zwar profitieren, doch der Wettbewerb mit China bleibt hart.
Ein Handelsüberschuss von 40,7 Milliarden US-Dollar mit den USA im Jahr 2023 macht Thailand anfällig für zukünftige Zollerhöhungen. Experten raten thailändischen Unternehmen dringend, neue Absatzmärkte zu erschließen, um die Abhängigkeit von den beiden größten Wirtschaftsmächten zu reduzieren. Als mögliche Alternativen werden Indien als neutraler Handelspartner mit starkem Wirtschaftswachstum sowie der globale Halal-Markt mit über zwei Milliarden potenziellen Konsumenten genannt.
Trumps Politik erhöht die Volatilität an den Finanzmärkten, was vor allem für Exporteure riskant ist. Währungsschwankungen könnten die Preise für thailändische Exporte massiv beeinflussen. Unternehmen werden daher aufgefordert, Wechselkursabsicherungen wie Termingeschäfte einzusetzen, um sich gegen finanzielle Unsicherheiten zu schützen. Zudem sollten Unternehmen mit Szenario-Planungen vorsorgen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und flexibel auf veränderte Marktbedingungen reagieren zu können.
Während einige Analysten glauben, dass sich Trumps Handelsmaßnahmen zunächst auf die EU, China und Mexiko konzentrieren werden, warnen andere davor, dass Südostasien bald ins Visier der US-Regierung rücken könnte. Der Fokus könnte dabei auf Ländern mit hohen Handelsüberschüssen wie Vietnam und Thailand liegen. Ein weiteres Risiko besteht in möglichen politischen Verhandlungen zwischen den USA und Thailand. Washington könnte Zugang zu bestimmten Märkten verlangen, insbesondere für US-Landwirtschaftsprodukte. Thailand muss sich darauf vorbereiten, in möglichen Handelsgesprächen seine Interessen zu verteidigen.
Experten fordern die thailändische Regierung auf, eine klare Handelsstrategie gegenüber den USA zu entwickeln. Dazu gehört die Verhandlung über die Reduzierung von Zöllen auf US-Produkte, um drohende Vergeltungsmaßnahmen zu entschärfen, die Verbesserung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den USA, auch in militärischen und strategischen Bereichen, sowie Schutzmaßnahmen gegen chinesische Billigimporte, die als Folge der US-Zölle auf China Thailand überschwemmen könnten. Bereits jetzt kämpft Thailand mit günstigen chinesischen Importen, die seit 2020 stetig gestiegen sind und lokale Hersteller unter Druck setzen. Besonders Elektronik, Maschinen, Stahl und Konsumgüter sind betroffen. Falls China verstärkt nach Alternativen zum US-Markt sucht, könnte sich das Problem weiter verschärfen.
Thailand muss sich auf eine unruhige Handelsperiode einstellen. Während einige Industriezweige von Chinas Handelsproblemen profitieren könnten, besteht gleichzeitig das Risiko, dass die USA Strafzölle auf thailändische Exporte erheben. Die Regierung steht vor der Herausforderung, eine kluge Balance zwischen den USA und China zu finden, während Unternehmen sich gegen Währungsrisiken absichern und neue Märkte erschließen müssen. Der Druck wächst, und Thailand muss sich jetzt strategisch positionieren, um nicht zwischen den wirtschaftlichen Supermächten zerrieben zu werden.
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