Kultur
Die Mon-Brücke von Sangklaburi - Rekordbauwerk
Sie knarzt, schwankt, ist legendär - 850 Meter Holz und keine Langeweile
Sangklaburi, der kleine verschlafene und von Touristen verschonte Ort an der Grenze zu Myanmar, liegt etwa 220 km nordwestlich von Kanchanaburi, bzw. rund 330 km von Bangkok entfernt.
Für Europäer ist die riesige Mon-Brücke, die über den 70 km langen Khao-Laem-Stausee führt, eine wirklich abenteuerlich anzusehende Konstruktion, an deren Haltbarkeit man durchaus zweifeln kann. Und das, zumindest bei starken Regenfällen und Überschwemmungen, nicht ganz zu Unrecht.
Denn 2013 stürzte das eindrucksvolle Monument, welches eigentlich Uttamanusorn-Brücke heisst, während starker Regenfälle grösstenteils in sich zusammen. Die 850 Meter lange Brücke und damit längste Holzbrücke Asiens, wurde aber inzwischen wieder aufgebaut. Die Brücke bietet bezaubernde Aussichten und vor allem bei Sonnenuntergängen ein magisches Fotomotiv.Beim Überqueren fragt man sich allerdings Schritt für Schritt, ob das denn gutgeht.
Sie wurde zu Ehren von Luangpho Uttama benannt, einem Mönch, der Abt des Wat Wang Wiwekaram war. Er initiierte den Bau dieser Brücke im Jahr 1986 mit einheimischen Mon-Arbeitern. Die Brücke wurde im folgenden Jahr fertiggestellt.
Neben der Brücke kann man auf einer Bootsfahrt auf dem Stausee, halb versunkene Tempel und den früheren Ort, der dem Vajiralongkorn-Stausees (früher Khao-Laem-Talsperre) zum Opfer fiel, anschauen. Weittere Attraktionen wären der 3-Pagoden-Pass, das Mon-Dorf und drei schöne Wasserfälle im nahegelegenen Khao Laem Nationalpark. Es gibt also durchaus genug zu sehen, für einen mehrtägigen Aufenthalt mit Übernachtung.
Die Mon Brücke - Bilder von Gerhard Veer
Das Dorf an der Brücke
Im Mon-Dorf läuft das Leben noch im eigenen Rhythmus: Frauen in traditioneller Tracht gehen ihrem Alltag nach, Holzpfahlhäuser prägen das Bild und Kinder machen sich frühmorgens auf den Schulweg – authentischer geht es kaum. Das spirituelle Herz schlägt im Wat Wang Wiwekaram, einem ruhigen, würdevollen Mon-Tempel ganz ohne Massentourismus.Der Wat Wang Wiwekaram ist ein von den in Sangkhlaburi lebenden Thai, Mon und Karen verehrter Tempel. Sie mussten ihn von seinem ursprünglichen Standort an diesen höher gelegenen Ort verlegen, als das Tal überflutet wurde, um Platz für einen Damm und einen Stausee zu schaffen. In der Nähe befindet sich die Pagode, in der wichtige religiöse Feste wie Songkran gefeiert werden.
Kulinarisch wird es bodenständig und deutlich würziger als im klassischen Thai-Restaurant: Die Mon-Küche ist kräuterlastig, scharf und ehrlich – einfach probieren, nicht diskutieren. Und wer früh aufsteht, wird an der Brücke belohnt: Nebel über dem Wasser, Mönche beim Almosengang, ein Sonnenaufgang, der kitschig schön ist – aber völlig zu Recht.
Sangklaburi - Bilder von Richard Barrow
⇒ Richard Barrow - British travel writer & educator in ThailandIn der Umgebung
Ergänzend dazu lohnt sich der Blick über das Dorf hinaus: Der versunkene Tempel Wat Samprasob taucht je nach Wasserstand nur noch mit Dach oder Turm aus dem See auf – apokalyptisch, still und erstaunlich fotogen. Eine Bootstour über den Vajiralongkorn-See führt vorbei an Tempelruinen und kleinen Inseln, begleitet von viel Ruhe und noch mehr Weite – entspannter als jeder überfüllte Strand.Am Three Pagodas Pass, dem historischen Grenzpunkt zu Myanmar, gibt es zwar wenig Glamour, dafür spürbare Geschichte und echtes Grenzgefühl. Und wer den Hügel zum Chedi Phutthakhaya erklimmt, wird mit einem burmesisch inspirierten Stupa und einem weiten Blick über Stadt, See und Grenze belohnt – ein stiller Abschluss mit Aussicht.
Die Mon Brücke
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