History
Phuket vor 40 Jahren
Bevor der Tourismus an den Patong Beach kam - Mit vielen Fotos
1981 gab es auf Phuket praktisch nur Erdstrassen, Teer war Fehlanzeige. Lediglich vom damals noch winzigen Flughafen nach Phuket Town und ein kleines Stück der Beachroad am Patong waren mehr oder weniger durchgängig geteert. Die meisten Menschen lebten noch vom Kautschukanbau, der Fischerei oder vom Zinnabbau und der Tourismus, auf der von dichtem Urwald bewachsenen Insel, lag noch in den Windeln. Es gab 2 Flüge pro Tag in kleinen Maschinen von und nach Bangkok.
An der heutigen Soi Bangla, die heute selbst eine Barstrasse ist und von der viele von Beerbars gesäumte Gässchen abgehen, gab es in der Form noch nicht. Nur eine teilweise bebaute Strasse mit ein paar wenigen Geschäften. Es gab nur eine Barstrasse, wenn man das denn so nennen darf, an der sich insgesamt 5 oder 6 Bars befanden und eine Disco an der Beachroad, die nur aus einigen Wellblech-, Bambus- oder Holzhütten bestand... ein paar bunte Werbeschilder gab es.
Ich erinnere mich noch an ein riesiges Kodak-Schild, dass erheblich größer war, als der kleine darunter befindliche Fotoladen. Alles war ganz anders, als das schon sehr touristische Pattaya, das mir damals schon schnell zu viel wurde. Etwa 3 oder 4 grössere, 15 kleinere Resorts, ein grosser Hotel-Betonklotz, vielleicht 50 Restaurants und ein 4 km langer und breiter Patong Beach, auf dem sich vielleicht 50-80 Menschen gedrängt hatten, das war‘s. Es gab einfache Bambushütten für rund 100.- Baht und die besten Resorts nahmen 400 - 600 Baht.
Eine Cola kostete 25 Baht, die Flasche Whisky klein (0,3 l) 85 Baht und die grosse 0,7 l) 135... inklusive allem Zubehör. Das Bier war mit 35 bzw. 45 Baht damals schon relativ teuer – es gab Singha oder Kloster und ab und an ein Heineken. Die Flasche Wasser kostete 2 Baht. Die Hühnersuppe für 25 Baht war so frisch, dass sie noch gegackert hatte, denn der Wirt musste dann erst mal ein lebendes Huhn vom Markt holen und für umgerechnet 10.- DM konnten man sich mit Riesengarnelen und Langusten den Bauch vollstopfen.
Internationales Essen war völlig unbekannt, keine Pizza, Schnitzel oder Burger, wer ausländisch essen wollte, der konnte zum einzigen Chinesen am Patong gehen. Der war zwar auch Thai, hatte aber angeblich chinesisch gekocht – ich hatte es nicht probiert, denn die Thais sagten immer, die chinesische Küche wäre schmutzig.
Liegestühle waren umsonst, da der Verleiher sich um die Drinks gekümmert hat und damit sein Geld verdiente. Und wenn der Sand heiss war, dann hat der Wirt am Strand vor einem eine Wasserspur mit 1-2 Giesskannen gemacht, damit der liebe Gast sich seine Füsschen nicht verbrennt.
Patong und Nai Harn
Die Fahrt mit dem TukTuk kostete 5 Baht für die ganze Runde am Patong und ausserhalb 10-20 Baht und das Mietmotorrad (250er Enduro) 70 Baht/Tag, ein Suzuki Jeep 1.000 Baht pro Woche, allerdings sind die meisten damit nicht weit gekommen, weil sie die extrem steilen Strassen weder hoch- noch runtergekommen sind. Die Strasse, entlang der Strände in nördliche Richtung, die heutige 4030, war ausgewaschen, extrem schwer zu fahren und an manchen Stellen so steil, dass man selbst im kleinen Suzuki Jeep nicht mehr über die Motorhaube schauen konnte.
Die Klimaanlage musste ausgeschaltet (wegen der Motorleistung) und die Untersetzung musste eingelegt werden, um die steilen Anstiege hochzukommen. Wer mit dem Moped fuhr und an einem Steilstück anhalten musste, durfte erst wieder ganz runter, denn Anfahren war dort unmöglich. Für die rund 8 km vom Patong Beach zum Kamala Beach musste man 40-60 Minuten einplanen und der Sprit kam aus aufgefüllten 1-Liter Flaschen am Minishop.
Es gab Strom, oder auch nicht, ähnlich verhielt es sich mit dem Leitungswasser, welches, wenn vorhanden, erdfarben aus dem Hahn lief, aber es gab überall freundliche, lachende Menschen, die man schnell kennengelernt hat. Englisch sprach praktisch niemand, so dass die Kommunikation manchmal schwierig, aber sehr oft auch sehr lustig war. Und alles war sehr familär, selbst schüchterne Menschen hatten sofort Anschluss, Spass und viele neue Freunde gefunden.
Bereits 1-2 Jahre später haben enorme Bautätigkeiten begonnen, die ersten Hochhäuser wurden gebaut, der Flughafen ausgebaut und man hat begonnen die Strassen zu teeren…
Ja, manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn man alt ist und diese Zeiten voller Abenteuer auch noch erlebt hat. #thailandsun
Nur ein paar Jahre später
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