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Amüsantes  

Thailand und seine kuriosen Verbote

Zwischen Unterhosenpflicht und Kartenspiel-Gesetz

Thailand und seine kuriosen Verbote - Thailand Blog - Symbolfoto 1

Millionen Menschen pilgern jedes Jahr nach Thailand, um Sonne, Meer und das berühmte „Sanuk“ (Spaß am Leben) zu genießen. Aber wie in jedem Paradies gibt es kleine Stolperfallen – in diesem Fall Gesetze, die so bizarr klingen, dass man sie zweimal lesen muss, um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen Scherz handelt. Doch nein, sie stehen schwarz auf weiß in den Gesetzbüchern.

Und genau das macht Thailand so liebenswert: Dieses Land schafft es, gleichzeitig traditionell, streng und herzlich chaotisch zu sein. Zwischen Mango-Sticky-Rice, Streetfood und Karaoke tauchen dann Vorschriften auf, die eher nach Monty Python als nach Paragraphen riechen. Natürlich wird kaum jemand ernsthaft für eine vergessene Unterhose verhaftet oder wegen eines „Mic test, one two“ in Handschellen abgeführt – aber es gibt sie, die Regeln. Sie erinnern daran, dass Thailand nicht nur exotisch, sondern manchmal auch herrlich skurril ist.

Und mal ehrlich: Sind es nicht genau diese kleinen Absurditäten, die ein Land sympathisch machen? Thailand ist wie der schrullige Onkel auf der Familienfeier – manchmal streng, manchmal unverständlich, aber immer mit einem Augenzwinkern und so viel Herz, dass man ihm einfach nichts übelnehmen kann.


Tarnfarben tabu – zumindest regional

Thailand und seine kuriosen Verbote - Zwischen Unterhosenpflicht und Kartenspiel-Gesetz Symbolfoto 2
In den südlichen Provinzen Pattani, Yala, Narathiwat und Songkhla sollte man besser nicht in modischer Camouflage erscheinen. Was in Berlin als Streetstyle durchgeht, gilt hier als potenziell gefährlich. Tarnmuster? Olivgrün? Nein danke. Wer in der falschen Jacke über den Markt spaziert, könnte plötzlich für einen Milizionär gehalten werden.

Das Ganze hat natürlich ernsten Hintergrund: Dort schwelt seit Jahren ein Konflikt zwischen Separatisten und Regierungstruppen. Trotzdem: Dass die hippe Camo-Hose aus dem Outlet in Thailand mal zur Staatsaffäre wird – wer hätte das gedacht?


Unterhosenpflicht – Thailand lässt tief blicken

Thailand und seine kuriosen Verbote - Zwischen Unterhosenpflicht und Kartenspiel-Gesetz Symbolfoto 1
Man glaubt es kaum: Wer ohne Unterwäsche in die Öffentlichkeit geht, verstößt gegen das Gesetz. Ja, wirklich. Keine Ahnung, wer das kontrolliert, aber offenbar hatte der Gesetzgeber einst Angst vor zu viel „frischer Luft da unten“.

Wahrscheinlich wird niemand jemals verhaftet, weil er die Boxershorts vergessen hat – es sei denn, man hat auch die darüberliegende Hose vergessen und läuft einem übereifrigen Polizisten in die Arme, der zufällig einen schlechten Tag und einen besonders prüfenden Blick hat. Moral der Geschichte: In Thailand lieber eine Unterhose zu viel einpacken.
Nicht herausfinden konnten wir, ob Unterhosen in Tarnfarben getragen werden dürfen.


Flaggenverbot – außer man ist Botschafter

Thailand und seine kuriosen Verbote - Zwischen Unterhosenpflicht und Kartenspiel-Gesetz Symbolfoto 3
Auch spannend: Wer glaubt, im Urlaub stolz die eigene Landesflagge vom Hoteldach wehen lassen zu können, sollte das in Thailand besser lassen. Nach dem Flaggengesetz von 1979 ist das Schwenken oder Hissen ausländischer Flaggen verboten.

Nur Botschaften und diplomatische Residenzen dürfen das. Praktisch bedeutet das: Kein Union Jack am Strand, keine Stars & Stripes auf der Rooftop-Bar – und schon gar keine Deutschlandflagge am Moped. Ob das Gesetz je wirklich angewandt wurde? Offenbar nicht. Aber offiziell bleibt’s verboten.



Mikrofone bitte nur auf Thai

Das kurioseste Gesetz überhaupt: Wer in ein Mikrofon spricht, darf das offiziell nur auf Thai tun. „Mic test, one two“ – zack, bis zu einem Monat Knast. Und das ist kein Witz. Rein theoretisch könnte also jede Karaoke-Bar mit englischen Popsongs als Dauer-Straftat gelten. Glücklicherweise nimmt es niemand ernst. Sonst wären halb Bangkok längst hinter Gittern.


Kartenspiele? Aber bitte mit Lizenz!

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Noch ein Schmankerl aus der Rubrik „Kurioses Recht“: Nach dem Spielkartengesetz von 1943 darf man in Thailand nicht einfach beliebig viele Spielkarten besitzen. Mehr als 120 Karten ohne Genehmigung? Illegal. Und wehe, sie stammen von einem nicht offiziell autorisierten Hersteller – dann drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Die gute Nachricht: In der Praxis interessiert das niemanden. Die schlechte: Theoretisch könnte ein Polizist dein Pokerabend-Set für eine Straftat halten. Wer also unbedingt Rommé spielen will, sollte vorher beim Amt nachfragen – oder sich auf Uno beschränken.


Gesetze, die eher lächelndes Kopfschütteln als Handfesseln verursachen

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Die meisten dieser Regeln sind so skurril, dass man sie fast für Touristenfallen halten könnte. Doch sie existieren wirklich – auch wenn sie so gut wie nie durchgesetzt werden. Trotzdem gilt: In Thailand hängt viel von der Laune des Polizisten ab, der einem begegnet. An neun von zehn Tagen passiert nichts. Am zehnten Tag hat er vielleicht Lust, einem zu erklären, dass die Unterhose nicht nur Kleidungsstück, sondern auch Staatsräson ist.


Liebevolle Verrücktheiten unter Palmen

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Man kann über diese Regeln lachen, den Kopf schütteln oder beides gleichzeitig. Doch am Ende sind sie Teil von Thailands Charme: ein Land, in dem Buddha-Statuen auf Wolkenkratzern stehen, Straßenküchen Michelin-Sterne gewinnen – und die Polizei theoretisch deine Unterwäsche zählen dürfte. Das ist vielleicht absurd, ja, aber auch zutiefst menschlich.
Thailand eben – ein Land, das selbst seine Gesetze mit einem Lächeln trägt.

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