03.12.2025
01.12.2025 - 10.12.2025
42. Thailand International Motor Expo Bangkok
Glänzende PS-Show zwischen Elektro-Euphorie und Premium-Prestige
Wie jedes Jahr zieht das Event nicht nur die üblichen Autonarren, Branchengrößen und Influencer mit Selfie-Armverlängerung an, sondern auch internationale Hersteller, die Thailand traditionell als hochrelevanten Markt für Pkw, Motorräder und zunehmend auch Elektro- und Digitalmobilität betrachten.
Mehr E als je zuvor – Thailands E-Auto-Offensive wird ernst
Was in den letzten Jahren zaghaft begann, ist 2025 endgültig Mainstream: Elektrofahrzeuge dominieren die Neuheitenliste. Vom chinesischen Kompaktstromer bis zur europäischen Luxuslimousine mit 800-Volt-System war alles vertreten, was Batterien hat und Zukunft verspricht.Besonders auffällig:
- Chinesische Marken wie BYD, MG, Great Wall und Neta haben ihre Präsenz weiter ausgebaut.
- Japanische Hersteller, einst unangreifbar, zeigen sich zunehmend elektrifiziert – teils widerwillig, teils ambitioniert.
- Europäische Premium-Marken setzen auf High-Tech, Performance und verbesserte Ladezeiten, um sich gegen die preisaggressiven Newcomer zu behaupten.
Thailand selbst treibt die Transformation ebenfalls voran, dank staatlicher Förderungen, neuer lokaler Produktionskapazitäten und wachsendem Konsumenteninteresse. Die Motor Expo wirkt dabei wie ein Schaufenster für das, was die nächsten Jahre auf Thailands Straßen passieren wird.
SUVs, Pickups und Lifestyle auf Rädern
Neben der Elektrooffensive bleibt Thailand seiner Liebe für SUVs und Pickups treu. Ob Toyota Hilux, Ford Ranger oder die jüngsten Über-Lifestyle-Umbauten, die vor LED-Bars und Offroad-Kits kaum noch zu erkennen sind – das Publikum liebt sie.Auch der Boom der „Urban Adventure“-Modelle hält an: kompakte Stadt-SUVs, die zwar nie einen Feldweg sehen, aber perfekt zur „Bangkok-Schlagloch-Realität“ passen.
Von Hyperbikes bis E-Scooter
Die Zweiradsektion der Messe präsentiert sich wie gewohnt laut, glänzend und beeindruckend vielfältig – ein eigener Kosmos innerhalb der Expo. Neben den kraftvollen Big Bikes aus Japan und Italien, deren Leistungsdaten spielend die 200-PS-Marke überschreiten und die eher an fliegende Raketen erinnern als an Fahrzeuge für den Alltag, finden sich auch zahlreiche sportliche Naked Bikes, Adventure-Modelle und luxuriöse Touringmaschinen, die zeigen, wie tief die Motorradkultur in Thailand verwurzelt ist.Gleichzeitig wächst der Bereich der urbanen Elektromobilität rasant. Moderne Elektroroller, die den städtischen Pendelverkehr nachhaltig verändern sollen, stehen in sämtlichen Varianten bereit: von ultraleichten City-Scootern für die letzte Meile bis zu leistungsstärkeren E-Rollern, die inzwischen mühelos mit klassischen 125-ccm-Modellen konkurrieren. Viele Hersteller setzen dabei auf smarte Features wie App-Anbindung, GPS-Tracking, austauschbare Batterien und neue Sicherheitsfunktionen – ein klarer Hinweis darauf, dass Zweiradmobilität in Thailand nicht nur praktisch, sondern zunehmend digital wird.
Technologie, Gadgets und Mobilität von morgen
Natürlich präsentierte die Expo auch alles, was Autos und Fahrer von morgen benötigen. Dazu gehören moderne ADAS-Assistenzsysteme, die inzwischen immer häufiger serienmäßig verbaut werden, ebenso wie umfassende Infotainment-Ökosysteme, die gefühlt mehr Funktionen bieten als das Smartphone des Besuchers.Hinzu kommen vielfältige Ladelösungen, die von der heimischen Wallbox bis hin zu leistungsstarken Schnellladern reichen, sowie AI-gestützte Fahrzeugdiagnosen und vernetzte Systeme, die im asiatischen Markt zunehmend an Bedeutung gewinnen. Kurz gesagt: Die Zukunft fährt nicht nur elektrisch, sondern auch intelligent.
Die Motor Expo ist längst mehr als nur ein Event für Neuwagenfotos. Sie gilt als wichtiger Stimmungstest für die thailändische Automobilbranche, die seit Jahren versucht, die Lücke zwischen regionaler Fertigung, globalem Wettbewerb und neuen Technologien zu schließen. Traditionell verzeichnet die Messe hohe Verkaufszahlen direkt vor Ort, zieht Millionen von Besuchern an und generiert bedeutende Ordervolumen für Händler und Hersteller. Dadurch wirkt sie wie ein Magnet auf Investoren, Zulieferer und internationale Marken, die ihre Marktchancen im ASEAN-Raum ausloten möchten.
Die 42. Thailand International Motor Expo ist erneut ein kraftvolles Signal:
Thailand bleibt ein Schlüsselmarkt, und die Zukunft bewegt sich mit großem Tempo Richtung elektrisch, vernetzt und divers. Zwischen blitzendem Chrom, futuristischen Dashboards und kilometerlangen Rolltreppen voller Autonerds zeigt die Messe, wie ernst der Wandel geworden ist – und wie sehr Thailand ihn als Chance begreift.
Ergänzt wurde das Angebot durch die in Thailand traditionell sehr ausgeprägte Custom-Kultur, die sich in diesem Jahr deutlich futuristischer zeigt als in den Vorjahren. Insgesamt bleiben Motorräder ein zentraler Bestandteil der Motor Expo – nicht zuletzt, weil Thailand weltweit zu den wichtigsten Produktionsstandorten für Zweiräder zählt.
Adresse:


Impact Mueang Thong Thani
อิมแพ็คเมืองทองธานี,
Ban Mai, Pak Kret District,
Nonthaburi 11120, Thailand
Kommentar der Red.:
Thailand fährt vor – während Deutschland noch am Bordstein zweifelt
Wer in Thailand unterwegs ist, merkt schnell: Die Zukunft hat hier nicht nur angeklopft, sie hat bereits eingeparkt, geladen und ein Selfie gemacht. Die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen wächst so rasant, dass man fast vermutet, Bangkok hätte heimlich eine Wette gegen ganz Europa laufen. Tausende Ladestationen stehen bereit, als hätte das Land beschlossen, die Energiewende einfach mal zu machen, statt sie erst 25 Jahre lang kaputtzudiskutieren.Die Bevölkerung zeigt dabei eine bemerkenswerte Technologieoffenheit: Was neu ist, wird ausprobiert. Was sinnvoll ist, wird angenommen. Und was Spaß macht, wird behalten. Ganz einfach. Kein Grundsatzseminar, keine acht Talkshowrunden, keine „Wir müssen auch die Gefühle des Verbrennungsmotors berücksichtigen“-Debatten. Keine Ewiggestrigen in Politik und Bevölkerung, die sich mangels Intelligenz, am liebsten an der Pferdekutsche festhalten würden.
Während Thailand also neugierig jede Innovation mit offenen Armen empfängt, sitzen deutsche Zauderer am Stammtisch und betrachten einen Ladeanschluss wie ein mysteriöses Artefakt aus einer fremden Galaxie. Dort befürchtet man, dass ein BEV im Winter erfriert, im Sommer implodiert oder schlimmstenfalls einfach zuverlässig funktioniert – ein wahrlich erschütternder Gedanke für jeden chronischen Zukunftshasser.
In Bangkok rollen derweil E-Autos, E-Scooter und alles dazwischen durch die Stadt, während die Ladestationen schneller wachsen als die Ausreden deutscher Fortschrittsverweigerer. Man könnte fast meinen, die Thais hätten verstanden, dass technologische Entwicklung etwas ist, das man nutzt, nicht etwas, das man vor sich herschiebt wie einen zu schweren Einkaufswagen.
Kurzum: Thailand fährt schon mal los. Deutschland prüft noch, ob das überhaupt zulässig ist.
Motor Expo 2025 in Bangkok walkaround
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